Ausflug nach Berlin: Das war der CC 2019!
Die Damen und Herren des UWRC Wien gaben sich bei der alljährlichen Clubweltmeisterschaft wieder die Ehre.
Von 22. Bis 24. November 2019 fand in Berlin Tempelhof der alljährliche Champions Cup statt. Dieses Turnier gilt als die Clubweltmeisterschaft, sind doch nur die jeweiligen Landesmeister zugelassen. Da der UWRC Wien im Frühjahr 2019 sowohl bei den Damen wie auch Herren jeweils österreichischer Meister wurde, konnte eine Abordnung von 13 Damen und 14 Herren dieses Turnier befahren.
Nachstehend soll jeweils aus der Perspektive der Damenmannschaft (UWRC (f)) und Herrenmannschaft (UWRC (m)) über den Turnierverlauf berichtet werden.
Der UWRC (f) sollte in der Gruppenphase gegen Akkaren aus Norwegen und FIRS aus Florenz, Italien, spielen. Zunächst standen die Damen des norwegischen Meisters als einziger Gegner am ersten Tag am Programm. Die norwegischen Damen sind als sehr stark einzustufen, was auch die exzellente Platzierung der norwegischen Damennationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft im Sommer unterstrich. In der ersten Halbzeit konnte die Damenmannschaft des UWRC dennoch sehr gut mithalten, so dass man die ersten Minuten den eigenen Korb sauber hielt. Gleichwohl die Defensivarbeit ausgezeichnet war, konnten die Norwegerinnen in der ersten Halbzeit bereits ihre Klasse aufblitzen lassen und gingen in Führung. Bis zur Pause stand es dann 0:3. Man hielt auch in der zweiten Halbzeit mit und verlor daher relativ wenig hoch mit 0:6. Trotz drückender Überlegenheit der Damen aus Norwegen gab es durchaus einige ambitionierte und auch dem norwegischen Korb gefährlich werdende Torangriffe, wenngleich ein Torerfolg ausblieb.
Im zweiten Gruppenspiel am Samstag stieg die Mannschaft aus Florenz ins Wasser. Gegen FIRS galt die eigene Mannschaft als Favorit. Die Damen des UWRC Wien konnten eine ambitionierte Leistung ins Wasser bringen: Während Angriff um Angriff auf das italienische Tor rollte, war man gleichzeitig defensiv auf der Hut und ließ damit kaum italienische Präsenz im eigenen Torraum zu. Letztlich konnte das Spiel mit 4:0 entschieden werden.
Die Mannschaft der UWRC-Damen konnte mit dem zweiten Gruppenplatz damit um die oberen Ränge mitspielen.
Im Viertelfinale stand der deutsche Meister UC Langen als Gegner am Programm. Dieses am Samstag Nachmittag stattfindende Spiel war sicherlich als ein Benchmark der eigenen Leistungsstärke zu sehen. Obwohl man das gewonnene Selbstvertrauen aus dem Vormatch mitnehmen konnte, war der deutsche Meister doch eine Spur zu stark. Letztlich verlor man 0:3, eine respektable Leistung.
Nach der Niederlage gegen Langen stand man nun in der Dreiergruppe um die Plätze 4 bis 6 mit dem schwedischen Meister Black Mermaids und dem dänischen Meister Amager. Beide Mannschaften gelten als stark und durchaus ebenbürtig – eventuell bis hin zu einer Leistungsstufe über jener des UWRC Wien (f). Gegen die Black Mermaids hatte man 2018 0:5 verloren.
Gespannt blickte man dem Spiel gegen die Black Mermaids entgegen, dieses fand am Samstag spätnachmittags statt. Unter dem frenetischen Jubel der Herrenmannschaft, die als Groupies und Support am Beckenrand das Spiel verfolgte, konnte in der ersten Halbzeit zunächst die Führung mit 1:0 und dann mit 2:0 herausgespielt werden. In der zweiten Halbzeit konnte dieser Score gehalten werden, und damit stand auf jeden Fall der 5. Platz als Platzierung im Raum – wenn das Sonntags-Spiel gegen Amager gewonnen werden würde, sogar der vierte Platz.
Das Spiel gegen Amager entschied über den 4. Platz. Gleichwohl die Däninnen nur zu Acht antraten, war diese Mannschaft gespickt mit dänischen Nationalspielerinnen. Dieses Spiel stand insofern unter einem besonderen Stern, als die österreichische Damennationalmannschaft die Däninnen im Sommer bei der Weltmeisterschaft mit 3:2 geschlagen hatte. Nach einem ausgeglichenen Start ging man mit 0:0 in die Pause. Die Däninnen erzielten ein umstrittenes Tor in der zweiten Halbzeit, während die UWRC-Damenmannschaft zwar alles ins Wasser warf was möglich war, aber – wohl auch durch einige unglückliche Schiedsrichterentscheidung – kein Ausgleichstor zu erzielen vermochte.
Der 5. Platz beim ChampionsCup stellt aber eine der besten Leistungen in der Vereinsgeschichte der UWRC Wien Damen dar und konnte am Abend bei der Abschlussfeier würdig gefeiert werden.
Der UWRC (m) hatte es in Gruppe B mit dem TSV Malsch und Barcelona aus Spanien zu tun. Gegen die erstgenannte Mannschaft, den deutschen Meister, der auch den Vorjahresmeister aus Bamberg hinter sich lassen konnte, war relativ klar, dass keine großen Chancen auf einen Sieg bestand – wohl aber gegen die als etwas schwächer eingestufte Mannschaft aus Barcelona. Man spitzte also auf den zweiten Rang in der Gruppe B.
Das Freitagsspiel gegen Malsch fand am Nachmittag statt. Andreas S., der als Kapitän fungierte, legte fest, dass man mit einer Defensiven, aber keiner Angsthasentaktik ins Spiel gehen sollte und durchaus aus einer gesicherten Defense heraus versuchen sollte, auch mal in die Nähe des Malscher Korbes zu kommen. Wie erwartet gab es gegen Malsch nur bedingt etwas zu holen und man verlor 0:7.
Das nächste Spiel am Samstag frühmorgens gegen Barcelona war entscheidend für die Turnierplatzierung: Würde man verlieren, stand die untere Hälfte des Ergebnisblocks am Programm, würde man gewinnen, wäre man in den Top 8 dabei. Entsprechend ging man mit der Top 12 ins Wasser und hatte die klare Vorgabe, eine gesicherte Defense und Konterangriffe auf den Korb vorzunehmen. Das Spiel wogte zwei Halbzeiten hin und her, jedoch wollte keiner der beiden Mannschaften ein Tor gelingen.
Das heisst, es gab ein Penalty-Schießen: Zunächst trat Jan K. für den UWRC Wien an und konnte den spanischen Torhüter überwinden. Der zweite Penalty durch einen Barcelona-Player sollte gegen den Torhüter Matthias N. stattfinden. Nach einigen Sekunden Gerangels konnte Matthias N. den Ball sicher zur Oberfläche bringen, so dass ein 1:0 Gewinn nach Penalty-Schießen feststand.
Somit würde der UWRC Wien um die Top 8 Plätze spielen.
Im Viertelfinale standen die Orcas aus Kolumbien am Programm – der Vorjahressieger und auch diesmal Favorit auf den Titel. Mit der Ambition etwas zu lernen startete man in das Spiel. Letztlich verlor man es mit 0:8, und konnte damit ähnlich mithalten, wie man bereits versucht hatte, gegen Malsch Akzente zu setzen.
Das letzte Spiel des Samstags war das Kreuzspiel gegen die Ege University aus der Türkei. Die Türken, die in den vergangenen Jahren sehr starke Fortschritte im Unterwasserrugby gezeigt hatten, dann aber verschiede strukturelle Schwierigkeiten wie den Wegfall staatlicher Förderungen verkraften mussten, waren vielleicht nicht so stark wie Malsch oder die Orcas einzuschätzen, aber durchaus ein starker Gegner. Man begann das Spiel ambitioniert und versuchte hier gut mitzuhalten, was auch über weite Strecken gelang. Trotz einiger Torangriffe war man aber im Abschluss zu verhalten und kassierte am Ende eine 0:3-Niederlage, in der man aber definitiv sagen konnte, sich teuer verkauft zu haben.
Als letztes Spiel am Sonntag stand nun das Platzierungspiel gegen die Australische Mannschaft Unidive Gauls am Programm. In dieses Spiel ging man auf Augenhöhe. Die UWRC Mannschaft wollte definitiv den siebten Platz holen und gab dafür auch ordentlich Schub. Gedämpft wurde dieser Schub kurzfristig durch ein Gegentor in der frühen ersten Hälfte. Dies diente aber wohl eher als Motivation, denn dann rollte ein UWRC Angriff nach dem anderen auf den Korb der Australier. Am Ende stand ein 6:1 auf der Anzeigetafel, mit welchem der siebente Platz fixiert werden konnte.
Fazit des Turnierwochenendes: Beide Mannschaften, sowohl die Damen- wie auch die Herrenmannschaft haben im Rahmen der Möglichkeiten eine gute Leistung abgeliefert. An der Damenmannschaft kann die kontinuierliche Aufbauarbeit der letzten Jahre abgelesen werden, eine Spielerin, deren erstes Turnier überhaupt der CC war, konnte scoren! Bei den Herren zeigte sich auch, dass man zu den besseren Mannschaften der Welt gehört, zumindestens unter den Landesmeistern ().
Das Abschneiden beider Mannschaften sollte jetzt dazu führen, dass die Trainingsbeteiligung nicht vorweihnachtlich abreißt, sondern nach einem kurzen und verdienten Durchschnaufen die nächsten Ziele, nämlich Turniere im Jahr 2020, allen voran die Staatsmeisterschaft, anvisiert werden sollten. Auch die Cz-League und Turniere wie der Salzburger Stier und der steirische Panther stehen auf der Agenda!
UWRC Wien (f)
Gruppenspiele:
Akkaren – UWRC Wien (f): 6:0
UWRC Wien – FIRS (f): 4:0
Quarter final:
UC Langen – UWRC Wien (f): 3:0
Group for Places 4 – 6:
Black Mermaids – UWRC Wien (f): 0:2
UWRC Wien (f) – Amager UWR Klub: 0:1
SpielerInnen: Sophie B., Nausikaa D., Sabine F., Jacky H., Doris N., Dani N., Sabrina S., Denise S. (K), Lisi S., Moni S., Theresa W., Magdalena W.
UWRC Wien (m)
Gruppenspiele:
TSV Malsch – UWRC Wien (m) 7:0
UWRC Wien (m) – BCN (m) 1:0 (nach Penalty-Schießen)
Quarterfinale:
Orcas (m) – UWRC Wien (m) 8:0
Semifinale:
UWRC Wien (m) – Ege University 0:3
Platzierungsspiel:
Unidive Gauls – UWRC Wien (m) 1:6
Spieler: Akos A., Thomas D., Thomas J., Jan K., Balduin L., Torsten L., Peter K., Peter M., Matthias N., Andi P., Ulrich P., Andi S. (K), Andi T. , Jan-Ove W., Marcus W.