Euroleague in Wien - Spielberichte
Am 18/19.02 fand im Universitätssportzentrum auf der Schmelz die zweite Runde der European Underwater Rugby League 2016/17 statt.
Spiel UWRC Betta (RUS) - UWRC Wien, Samstag, 18.02.2017, 21:00 Uhr
Der erste Gegner des UWRC Wien lautet am Samstag um 21:00 Uhr Betta Moskau. Die Russen haben ein starkes, eingespieltes Team mit einigen finnischen Legionären darin. Auf Seiten der Wiener gibt es einen schmerzhaften Ausfall am Tor zu beklagen (Anmerkung: Coach Jan Kindermann), dennoch steigt man selbstbewusst in Wasser. Das Spiel beginnt wie gegen diesen Gegner üblich ziemlich ruppig; die Russen versuchen, den Ball an die Oberfläche zu bringen. Dort können sie ihre Passqualitäten ausspielen und die Wiener gleichzeitig von deren eigenem Tor wegzulocken. Wiens Taktik zielt jedoch darauf ab, den Ball nach unten laufen zu lassen. Bereits nach kurzer Druckphase bekommen die Österreicher einen Penalty zugesprochen. Philipp Kreißig tritt an und befördert den Ball mit viel Kraft an der gegnerischen Korbrand, der russische Torwart Victor Krylov greift im letzten Augenblick noch dazwischen und kann den Ball gerade noch herausreißen (Anmerkung: die Ausführung war gut - den Penalty könnte man mit einem Stangenschuss im Fussball vergleichen).
Am weiteren Spielgeschehen ändert sich wenig, das Spiel bleibt bis in die 2te Halbzeit körperlich intensiv aber fair und es gibt gelegentliche Chancen auf beiden Seiten.
Die harten Zweikämpfe an der Oberfläche führen schließlich vier Minuten vor Ende der zweiten Halbzeit zu einem Freistoß für Betta.
Um das schnelle Durchführen zu verhindern und den Spielern eine kurze Verschnaufpause zu gönnen nehmen sowohl der Wiener als auch der Russische Trainer eine Auszeit. Betta nutzt die Standardsituation und greift mit der gesamten Offensive an. Vier Spieler können am Wiener Tor keinen direkten Treffer erzwingen, doch eine kleine Unachtsamkeit in der Wiener Verteidigung nach dem Angriff der Russen und plötzlich ist Jim Holmbäck alleine unter dem Wiener Torwart und verwandelt eiskalt.
Die Wiener versuchen nun in den wenigen verbleibenden Minuten noch mit allem Einsatz den Ausgleich zu erzielen, geraten dabei jedoch zu oft in Rangeleien mit den Moskauern und so bleibt es beim Endstand von 0:1.
Interview: https://www.youtube.com/watch?v=s3mj-imILGs
Spiel UWRC Wien - Polisen DK (SWE), Sonntag, 19.02.2017, 10:30 Uhr
Am Sonntag Morgen, 10:30 Uhr, findet auf der Schmelz die Partie UWRC Wien gegen Polisen DK aus Stockholm statt. Hatten die Wiener letzte Saison noch unglücklich mit 1:3 verloren, ist die Ausgangslage heuer aufgrund der vorangegangenen Ergebnisse eine andere. Wien geht als leichter Favorit in die Partie, Polisen steht mit noch null Punkten bereits unter Druck und befindet sich mitten im Abstiegskampf.
Beide Teams beginnen energisch und man merkt sofort, wie wichtig die in diesem Spiel zu vergeben Punkte für beide Teams sind. Wien gelingt bereits nach kurzer Spielzeit ein schneller Angriff über die rechte Seite und Philipp Kreisig lässt dem gegnerischen Torwart keine Chance und verwandelt zum 1:0 für Wien.
Die Wiener lassen in dieser Phase nicht nach und setzten den Gegner weiter unter Druck. Die österreichischen Torangriffe der sind jedoch zu ungenau und so gilt es auch einige Konterangriffe der Schweden abzufangen.
Auch nach Seitenwechsel bietet sich den Zuschauern ein ähnliches Bild. Man hat den Eindruck, dem UWRC Wien fehlt die nötige Konsequenz, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, und so kommt es 2 Minuten vor Schluss zu einem großen Gerangel unmittelbar am Wiener Korb, gefolgt von einem Hupsignal und dem Torentscheid des Schiedsrichters. Die Diskussionen, ob der Ball tatsächlich im Tor war beschäftigte einige Akteure noch lange nach dem Spiel. In jedem Fall ein Treffer, den man verhindern hätte können. Das 1:1 bedeutet schlussendlich, aufgrund der mageren Punktausbeute, hängende Köpfe auf beiden Seiten.
Interview Peter Ekman: https://www.youtube.com/watch?v=Fm5qkZIPDIg
Spiel-Review: https://www.youtube.com/watch?v=Fuvv6r11eYo
Spiel UWRC Wien - TSV Malsch (GER), Sonntag, 19.02.2017, 18:00 Uhr
Dritter und letzter Gegner in dieser Runde war mit dem bisher ungeschlagenen deutschen TSV Malsch eines der Topteams der Liga. Die Wiener können mit einer stabilen Verteidigung die Malscher Offensive in Zugzwang bringen und versuchen jeden Fehler der Deutschen auszunutzen. Nach solidem Spiel dann in Minute Sieben der herbe Rückschlag: Strafwurf für Malsch, weil sich einer der Wiener Torwärte im Korb verkeilt hat (Foul). Die Deutschen gehen mit 1:0 in Führung. Lange hält der Rückstand nicht, nach einem schnellen Konter gleicht Kapitän Peter Kalchgruber nur wenige Minuten später aus. Spielstand nach der ersten Halbzeit 1:1.
Nach dem Seitenwechseln sind beide Teams merklich angespannter, es gibt viele Kämpfe an der Oberfläche, die Attacken werden aggressiver. Eine längere Druckphase der Malscher provoziert in der 17. Minute einen gravierenden Fehler in der Wiener Verteidigung, die Gäste aus Deutschland gehen erneut in Führung.
Trotz einiger guter Chancen und beherztem Spiel gelingt der Ausgleich nicht mehr. Mit 1:2 eine knappe Niederlage.
Resümee:
Der UWRC Wien zeigte im ersten Heimturnier der EUWRL-Geschichte eine sehr solide Leistung.Trotz schmerzhafter Ausfälle am Tor und im Sturm, spielte man souverän gegen den Tabellenzweiten aus Deutschland, sowie die russischen Mit-Favoriten und holte gegen Polisen DK, mit einem unglücklichen 1:1 Unentschieden, dennoch einen wichtigen Punkt in der Tabelle.Das vergangene Wochenende lässt nun auf weitere Punkte in Tampere (Finnland) hoffen, wo am 22. Und 23. April die letzte Runde der Saison ausgetragen wird.Mit Malmö(Swe), EGE UWR(Tur) und Tampere(Fin) wird man dort um das Mittelfeld der Tabelle kämpfen. Hier wird sich zeigen, wer den längeren Atem hat.
Fotos: Heinz Toperczer, spezialfotos.at