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Kampf um den diamantenen Ball

Erstellt von DerJan |

Österreichische Damen beim ältesten UWR Turnier der Welt -

Am 8.11.2014 hat das traditionsreichste UWR Turnier der Welt erstmals mit Beteiligung eines österreichischen Damenteams stattgefunden. Beim „Kampf um den diamantenen Ball“ standen wir als eines von 5 Damenteams im Wettbewerb.

Nach einer entspannenden zwölfeinhalbstündigen Anreise am Freitag wurde am Abend noch Kraft für den nächsten Tag getankt; meine Eltern, bei denen wir übernachteten, hatten Abendessen vorbereitet. Da die Damenspiele am Samstag erst zu Mittag losgingen schlossen sich auch eine vollständige Nachtruhe und ein Frühstück an.

Dann wurde es ernst: der Spielplan bescherte uns in Form der SG Mittelhessen/Tschechien einige alte Bekannte. Während sie allerdings nur zu neunt waren saßen auf unserer Wechselbank tatsächlich 6 Spielerinnen. Das war bei unseren zahlreichen Ausfällen nur möglich dank der freundlichen Unterstützung von 4 Gastspielerinnen. Die Ex-Wienerin Luise sowie zwei weitere Bamberger Damen, Caro und Sabrina, und Anaϊs, die wahrscheinlich erste französische UWR Spielerin überhaupt, hielten für uns die Luft an.

Wir konnten in der ersten Partie auf die Länge der 15 Minuten insgesamt drei mal die Verteidigung der Gegnerinnen auf der falschen Flosse erwischen. Jeweils nach beherzten Kontern oder frühem Forechecking bereits in der feindlichen Spielhälfte konnten zweimal Anaϊs und dann Luise den Ball im Korb versenken – 3:0.

Nach dieser erfolgreichen ersten Prüfung stand uns nach längerer Pause Berlin ins Haus. Hier entbrannte ein Kampf auf Augenhöhe, bei dem unsere Mädels die Erfahrung der Berlinerinnen beim Torangriff mit Einsatz und vereinten Kräften abwehrten. Obwohl die Angriffsbemühungen von Berlin eingespielter wirkten brach der erste Jubel auf unserer Bank aus. Denise ließ sich nach etwa der Hälfte der Spielzeit zuerst nicht festhalten und dann schon gar nicht einholen – 1:0, die Führung! Der Gegner erholte sich schnell von dem Rückschlag und attackierte nun umso wütender unseren Korb. Obwohl wir weiterhin den Ball mehrmals gefährlich nah an den gegenüberliegenden Ring brachten (die beste Chance hatte Steffi nach einem Konter durch das ganze Becken, als sie erst in allerletzter Sekunde von einer Verteidigerin am Tor gehindert wurde) mussten wir im weiteren Verlauf leider zweimal die Murmel aus dem eigenen Gehäuse mit nach oben bringen. Der enttäuschende Entstand lautet 1:2, doch die überraschten und erleichterten Berliner Gesichter sprechen Bände. Diesen Kampf hatten sie von uns nicht erwartet.

Nur 20 Minuten nach diesem intensiven Spiel mussten wir erneut ins Wasser, diesmal gegen die sehr erfahrenen und auch stark besetzten Duisburgerinnen. Deren starke Aufstellung hatten wir uns teilweise selbst zuzuschreiben, hatten wir doch Maike mit zum Turnier genommen, beherbergt und verköstigt, obwohl sie für Duisburg startete. All das brachte uns kein Mitleid. In einem harten, schnellen Spiel generierte Duisburg quasi durchgehend eine Mehrheit um den Ball und am Boden. Dieses konzentrierte Forechecking war nach der kurzen Pause deutlich zu stark und die Torangriffe zu effektiv. Die Klasse eines Topteams drehte uns durch die Mangel und schickte uns mit 0:7 aus dem Wasser.

Die Euphorie der ersten beiden Spiele war nach der dritten Partie deutlich verflogen. Dass der nächste und letzte Gegner Stuttgart hieß, und damit deutscher Meister bei den Damen war, trug auch nicht grade zur Hoffnung auf einen Sieg bei.

Doch im Gegensatz zur vorigen Niederlage kamen wir diesmal ausgeruht ins Wasser. Schnell wurde klar: Diese Österreicherinnen hatten den Kopf längst nicht in den Sand gesteckt. Das junge Team, dessen exakte Hälfte das UWR erst 2014 für sich entdeckt hatte, verteidigte mit Klauen und Zähnen den eigenen Ring und trugen auch Angriffe bis zur gegenüberliegenden Seite. In dieser Begegnung bewiesen wir eine unglaubliche Moral und retteten einander ein ums andere Mal in den brenzligen Situationen um das eigene Tor. Insgesamt konnte Stuttgart lediglich 3 Tore erzielen und erreichte damit den Endstand von 3:0.

Damit erreichten wir den 4. Platz sowie einige Anerkennung seitens der anderen Teams sowie der Ausrichter. Die Siegerehrung wartete zum runden Abschluss noch mit einem umfangreichen Buffet in „Franky’s Bar“ auf.

An dieser Stelle möchte ich noch meiner großen Freude darüber Ausdruck verleihen, dass alle Damen zwar platt aber im allgemeinen glücklich aus diesem Wochenende gegangen sind. Darüber hinaus möchte ich meinen Eltern für Kost und Logis danken, ohne euch wäre dieses Turnier wahrscheinlich nicht möglich gewesen!