Voll besetzt zum Stier - Stier nicht voll besetzt
Auch heuer hat der UWRC Wien eine Delegation zum Salzburger Stier mit insgesamt 14 Spielerinnen und Spielern, davon 5 Damen entsandt
Im Gegensatz zu den letzten Jahren konnte der SALUK leider selbst keine Mannschaft stellen, weshalb nur 11 Teams teilnahmen.
Einiges Losglück bescherte uns als Gruppengegner Budweis, den STC Graz und den EKUS Klagenfurt. Das waren zum einen nicht die stärksten Gegner, die möglich gewesen wären. Außerdem war unser erstes Spiel erst das Vierte des Turniers, weshalb selbst das verspätete Auto mit einer überdurchschnittlich gut ausgeschlafenen Dani gerade noch rechtzeitig eintraf.
Im ersten Spiel mussten wir uns gegen die tschechischen Meister aus Budweis behaupten. In einer verhältnismäßig gemächlichen Partie konnten wir größtenteils gut mitspielen. Leider konnten die durchwegs massigeren Gegner den Kraftvorteil zweimal nutzen und ihren eigenen Korb über die 12 Minuten durchlaufende Spielzeit auch sauber halten. Mit 0:2, aber mit unserer Leistung grundsätzlich zufrieden, mussten wir uns geschlagen geben.
Der zweite Gegner war der STC Graz, der sich zuvor dem EKUS mit 0:3 geschlagen geben musste. Im Gegensatz zur ersten Partie, in der die Budweiser noch etwas schläfrig wirkten, kamen die Grazer deutlich motivierter und quirliger daher. Mit leichten Vorteilen bei den Spielanteilen gelang es uns längere Zeit nicht, ausreichend zwingende Situationen am gegnerischen Korb zu erzeugen. Die erste Erlösung brachte ein Kontertor von Peter, der schneller am Grazer Tor einschlug als der Torwart hatte kommen sehen. 1:0, auf’s leere. Wenige Minuten später erhöhte Matthias Wurm zum 2:0. Das hätte eigentlich die Entscheidung sein sollen, doch tatsächlich konnte der Ex-Wiener Tom Bartl noch mal zum 1:2 verkürzen, indem der Ball hinter dem Tor zu ihm hindurchzwängt und so die Verteidigung in einer Grauzone des Reglements austrickst wurde. Zum Glück passierte außer der leichten Drehung des Tores samt Torfrau weiter nichts und der erste Turniersieg war in der Tasche.
Das letzte Vorrundenspiel gegen den EKUS sollte dann entscheiden, wer Gruppenzweiter würde. Nachdem das Vergleichsspiel gegen den STC vom Ergebnis her den EKUS leicht favorisierte, ging es für uns darum diese Partie clever zu bestreiten. Die Kärntner waren nur zu 8 angereist und hatten in den vorigen Partien einen ausgeprägten Hang zum Klammern an der Oberfläche gezeigt, vermutlich den wenigen Wechselspielern geschuldet. Folglich bemühten wir uns, den Ball immer tief laufen zu lassen und Klammereien zu vermeiden. Die Partie war anstrengend und blieb lange torlos. Kurzzeitig kochten sogar beim Kärntner Tormann wegen eines Missverständnisses mit der Unterwasserschiedsrichterin die Emotionen hoch. Grund dafür war unter anderem ein technisches Problemen, wodurch es nur einen Schiedsrichter unter Wasser gab und die Signalanlage nur schwer bis gar nicht zu hören war. Die mangelnde Luft wurde der Verteidigung des EKUS schließlich zum Verhängnis. Zwei Tore von Jan, gegen jeweils entweder fehlende Torverteidiger oder Forechecker, brachten die sichere Führung. Leider mussten wir erneut den späten Anschlusstreffer hinnehmen, konnten aber mit dem 2:1 Sieg den zweiten Platz in unserer Gruppe behaupten.
Als nächstes stand uns mit dem Zweitplatzierten aus Gruppe A das türkische Team EGE ins Haus. Nachdem Gruppe A die Gruppe war, vor der uns das Losglück verschont hatte, war selbst der Zweitplatzierte hier deutlich zu stark für uns. Die Türken spielten schnell, gefühlt immer mit einem Spieler mehr im Wasser und waren zu allem Überfluss auch körperlich klar überlegen. Immer wieder konnten sie unsere Verteidigung überwinden, bis es 5:0 stand. Als es kurz vor Schluss einen Freiwurf für uns gab, besetzte Otmar blitzschnell den Korb der Gegner und konnte nach einem schnell ausgeführten Freiwurf zwischen Bilim und Jan tatsächlich zum 1:5 „Ehrentreffer“ vollstrecken. Leider bestätigte sich unsere unheilige Tendenz am Ende des Spiels immer noch ein unnötiges Tor hinnehmen zu müssen, Endstand 1:6.
Mit der Niederlage gegen EGE war klar, dass unser letztes Spiel gegen die alten Herren aus Nürnberg um die Plätze 5 und 6 gehen würde. Im Vorfeld baten die Nürnberger darum, sich einen Münchner Tormann als Verstärkung ausleihen zu dürfen, da sie nur zu acht und mit lediglich einem Torwart angereist waren. Jan willigte ein, da wir in diesem Platzierungsspiel lieber nochmal eine ordentliche Partie spielen wollten. Die nun aufgerüsteten Nürnberger erwiesen sich mit ihrem etwas unkonventionellen Spiel als erstaunlich wehrhaft und sogar torgefährlich für unsere doch deutlich jüngere und heterogenere Truppe. So mussten wir nach einigen Minuten den 0:1 Gegentreffer hinnehmen. Mehrmals konnten wir gute Torchancen erarbeiten, jedoch brauchte es erneut einen Blitzkonter von Peter um den dringend benötigten Ausgleich zu besorgen. Mit dem 1:1 Unentschieden endete die reguläre Spielzeit, weshalb nun im Strafstoßwerfen der Sieger ermittelt werden musste. Andy Schneiderbauer, Peter und Jan konnten ihre Strafwürfe jeweils verwandeln. Nachdem es Andy ebenfalls gelungen war, den zweiten Strafwurf der Nürnberger erfolgreich zu verteidigen, beendete der UWRC Wien in einer tatsächlich feinen letzten Partie den 35. Salzburger Stier auf Rang 5.
Da der Spielplan uns ab 15 Uhr den Rest des Tages frei gab, beendeten die meisten von uns das Turnier noch mit einem Saunagang.
Spezieller Dank geht an Robert, der wieder in Doppelbelastung sowohl für uns gespielt, als auch sämtliche unsere Schiedsrichtereinsätze übernommen hat!